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Aus dem Jugendheim abgehauen, mittellos und hungrig, wird der 16jährige Hannes von Greifer, einem Taschendieb alter Schule, aufgelesen. Es folgt eine Zeit scheinbarer Normalität: Hannes dient dem alternden Dieb als Helfer, aus der anfänglichen Zweckgemeinschaft wird fast ein vertraut familiäres Zusammenleben - in einem kriminellen Umfeld. Erst als Greifer Polizisten in die Falle geht und Hannes mitsamt seiner Freundin flüchtet, eskaliert die Situation. Der Autor wagt sich an ein schwieriges, klischeeträchtiges Thema - den fast zwangsläufigen Weg vom traumatisierten Kind zum Kriminellen - und meistert es durch differenzierte Charaktere und realistische Milieuzeichnungen. Konsequent wird die Handlung rückblickend aus der Sicht des Jugendlichen geschildert, der ehrlich, ohne Selbstmitleid die vergangenen Monate an sich vorüberziehen läßt. Ein Lernprozeß wird zwar erkennbar, ein Happy-End jedoch nicht - ein gelungener, offener Ausblick. Kein Jugendbuch, das man vor Spannung nicht mehr aus der Hand legen kann, aber eines, was insbesondere zur Diskussion mit Schülern einlädt.